Filialkirche Maria Immaculata in Edelfingen

Am Ortseingang von Edelfingen (von Bad Mergentheim kommend) befindet sich auf der rechten Seite die kleine katholische Kapelle Maria Immaculata. Sie ist als sogenannte Filialkirche der Katholischen Kirchengemeinde St. Johannes in Bad Mergentheim zugeordnet.

Die Geschichte

Edelfingen war seit den Jahren 1563/1564 evangelisch geprägt, die Katholiken im Dorf bildeten über Jahrhunderte hinweg eine kleine Minderheit. Durch langanhaltende Streitigkeiten mit der evangelischen Gemeinde vor Ort wurde Mitte des 19. Jahrhunderts der Wunsch der Katholiken nach einem eigenen Gotteshaus immer größer.

Im Februar 1851 wurde ein Bauplatz erworben und kurz darauf mit dem Bau der Kapelle begonnen. Schon im Herbst 1852 konnte das Richtfest stattfinden. Die Kapelle wurde am 28. Mai 1855 eingeweiht, mit immerhin einer Empore und zwei eigenen Glocken. Schon 1857 konnte zusätzlich eine eigene Orgel eingebaut werden.

In den letzten Kriegstagen, an Ostern 1945, wurde die kleine Kapelle vollständig zerstört. Lediglich der Altar blieb erhalten. Erst am 8. Dezember 1951 konnte sie nach längerer Aufbauphase wieder eingeweiht werden. Grundlegende Außen- und Innenrenovationen erfolgten in den Jahren 1983/84 und 2001/2002.

Am 8. Dezember 2002 wurde mit dem Patrozinium auch das 150-jährige Jubiläum der Grundsteinlegung gefeiert und gleichzeitig der neue Altar eingeweiht.

Die Kapelle

Die kleine Kapelle mit je sechs Bankreihen links und rechts des Mittelgangs ist relativ schlicht gehalten. Auf dem Fries im Chorraum sind die Worte des Magnifikats (Lobgesang Mariens) aus dem Lukasevangelium zu lesen.

Der Heilbronner Künstler Raphael Seitz hat Bilder des Magnifikats in den von ihm gestalteten Glasaltar aufgenommen. Der durchsichtige Altar soll als „Tisch des Wortes und Mahles“ auf die Durchsicht zu Christus hinweisen. Im unteren Teil des Altars ist auf einem Spruchband zu lesen: „Machthaber stürzt er vom Thron und Niedrige erhöht er. Hungernde füllt er mit Gutem und Reiche sendet er leer weg.“

Die runden Ost- und Westfenster im Kirchenraum wurden vom gleichen Künstler geschaffen und haben farblich die Themen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang.